Sturm Hörnchen

Sturmtief Niklas hat den Eichkatz-Nachwuchs von den Bäumen gefegt….. Ich habe seither den kleinen Marlon zu versorgen. Er hat in einer Kleingartenanlage nach Hilfe gesucht und ist auf zwei ausgesprochen hilfsbereite Zweibeiner gestoßen – was für ein Glück für den Kleinen! Ein Rückführungsversuch zur Mutter ist gescheitert, da diese über Stunden nicht zu sehen war. Und bevor die Nacht mit all ihren Gefahren herein bricht, haben die Finder den kleinen Eichkatz-Mann zu mir gebracht. Unverletzt aber dehydriert hat er sofort gierig die Aufzuchtsmilch verschlungen. Und nachdem wir ausgiebig seine mitgebrachten Untermieter entfernt haben, erholt er sich von den Strapazen.DSC_0233 DSC_0218 DSC_0230

Liebesgeschichte

ImageImageImageImageEs gibt eine Liebesgeschichte zu erzählen: Aki hatte im Auswilderungsgehege Ema kennen gelernt und die beiden waren ein Paar. Ema war aber leider schon ein bisschen älter als Aki und wurde stereotyp, sodass sie ausgewildert werden musste, als es für Aki noch nicht Zeit war. Aki konnte erst 2 Wochen nach Ema raus. Sie wurden beide an der selben Stelle ausgewildert: Ein Schuppen direkt am Waldrand. Die Bretter des Schuppens stehen relativ weit auseinander und die Lücken sind mit Hasendraht verschlossen, damit keine ungebetenen Gäste raus und rein können. Die Hörnchen werden beim Auswildern nicht sofort frei gelassen, sondern verbringen noch ein oder zwei Tage im Schuppen, um sich an die Geräusche gewöhnen zu können. Aki saß nur wenige Stunden im Schuppen, da hatte Ema ihn bemerkt und machte sich am Hasendraht zu schaffen. Sie durfte dann hinein zu Aki und die beiden sind gemeinsam in Akis Schlaf-Kobel verschwunden: KUSCHELN! Sie sind noch einige Tage im Schuppen geblieben und dann schließlich gemeinsam im Wald verschwunden. Noch immer sind sie draußen über unsere Kameras nur im Doppelpack zu sehen. Was für eine schöne Liebesgeschichte!

Sissi durfte mittlerweile auch an den Bodensee umziehen. Sie hat das erst nicht so toll gefunden und hatte Angst vor den anderen Eichhörnchen. Schießlich hat sie noch nie eins gesehen! Aber das wird sich schnell legen und vielleicht findet sie ja auch noch im Gehege ihre große Liebe. Motsi ist jetzt ausgewildert, zusammen mit Mathilda. Auch die beiden scheinen ihren Spaß zu haben. Und meine kleine Emma aus der vergangenen Saison hat zwei Jungtiere bekommen – sie hüpfen von Zeit zu Zeit zu dritt vor unsere Kamera…

 

Sissi

ImageImageImageImageImageSissi ist seit dreieinhalb Wochen bei mir. Eine Familie hatte spät abends Geschrei aus dem Garten gehört und am Fuße eines großen Baums ein kleines Eichhörnchen gefunden. Wir vermuten, dass ein Marder der Familie Hörnchen einen Besuch abgestattet hat und das Kleine dabei aus dem Kobel gefallen ist. Die Familie hat es, nach einem erfolglosen Versuch der Rückführung zum Muttertier, zu mir gebracht. Die Eichhörnchen Dame wog gerade einmal 46 Gramm, hatte Augen und Ohren noch geschlossen und wurde auf den Namen Sissi getauft. Der Bauch war noch nackt und alles in allem sah sie mehr nach deformiertem Maulwurf als nach Eichhörnchen aus. Sissi hat sich seither prima gemacht: Mittlerweile wiegt sie 120 Gramm und erkundet selbstständig das große weite Wohnzimmer… Von dem Marderangriff hat sie eine Bisswunde an einer Vorderpfote davon getragen, an der sich ein Abszess gebildet hat. Der muss noch täglich versorgt werden, ist aber auf dem Weg der Besserung. Bald darf auch sie an den Bodensee. Dort warten zwei gleichaltrige Hörnchen auf ihre Gesellschaft. Und bis dahin wird noch ausgiebig gekuschelt!

Motsi

ImageMotsi war vor einigen Wochen bei mir. Das Kind einer Familie hatte mit Schwung den Fensterladen hochgezogen und dabei ist ein Eichhörnchen-Baby aus dem Kobel gefallen. Das Kind hat sich erst nicht getraut, seinen Eltern davon zu erzählen. Das Hörnchen lag deshalb zunächst einen ganzen Tag – und es war ein heißer Sommertag – außerhalb des Nests. Am Abend dann informierte das Kind seine Eltern und die haben Motsi zu mir gebracht. Schon beim Anfassen des Schuhkartons, in dem das Kleine transportiert wurde, war von drinnen ein lautes Gemotze zu vernehmen. Es war schon ein etwas älteres männliches Jungtier, das einfach Angst hatte. Er war durstig und hat sofort dankbar die Milch geschlürft. Gefolgt von Gemotze. Er hat auch gekuschelt – und wenn er aufgewacht ist, hat er gemotzt. Und wenn ich seine Schlaftasche hochgehoben habe, musste er auch schimpfen. Deshalb habe ich ihn liebevoll Motsi getauft. Motsi durfte auch an den Bodensee und hat dort eine Weggefährtin getroffen: Mathilda. Sie sind ein Herz und eine Seele. Ich weiß schon, wer in der kommenden Saison für Nachwuchs sorgt 🙂

 

Aki ist draußen

ImageImageAki hat es geschafft. Er wurde vor wenigen Wochen ausgewildert. Wie meistens durfte auch er bei meiner Kollegin am Bodensee die Wochen vor seiner Auswilderung verbringen. Und es hat alles gut geklappt. Ich freue mich bei der Vorstellung, dass er jetzt von Baumwipfel zu Wipfel jagt, während ihm die Sommersonne das Fell wärmt. Ich wünsche Dir ein schönes und langes Leben da draußen, Aki!

Aki

ImageImageSeit einigen Tagen wohnt Aki bei mir. Er wurde von aufmerksamen Spaziergängern auf einem Waldweg gefunden – ganz alleine. Kurzerhand haben sie den Kleinen mitgenommen , vorbildliche Erste Hörnchen-Hilfe geleistet und den Eichhörnchen Notruf gewählt. Schnell war klar, dass es sich um ein noch sehr kleines Tier handelt. Die Finder waren sehr um das Wohl des Hörnchens besorgt, kennen sich selbst mit der Aufzucht solcher Tiere nicht aus und haben es deshalb an mich abgegeben. Sie waren sogar so hilfsbereit, dass sie knapp 100 km weit gefahren sind, um mir das Hörnchen zu übergeben. Das ist, wie ich aus Erfahrung weiß, lange keine Selbstverständlichkeit – ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an die Finder!! Wie sich bei der Übergabe heraus gestellt hat, handelt es sich um ein männliches Tier; die Finder haben ihn „Aki“ getauft. Aki war ca. knapp 4 Wochen alt. die Augen noch geschlossen und 72 Gramm schwer, eine kleine Verletzung am Hinterbein, kaum Parasitenbefall. Insgesamt war er in einer recht guten Verfassung – sehr lange kann er nicht auf diesem Weg gelegen haben. Die ersten 24 Stunden waren kritisch: der Kleine wollte nicht trinken und musste sich an die neue Umgebung gewöhnen, musste den Verlust der Mutter und der Geschwister verdauen. Einen Tag später aber ist der Knoten dann geplatzt: Die Aufzuchtsmilch schmeckt ihm jetzt ganz hervorragend und es wird viel mit der Ersatz-Mama gekuschelt. Körperkontakt ist gerade bei den Einzel-Hörnchen sehr wichtig. Und heute morgen dann die Überraschung: Aki hat ein Auge geöffnet! Er selbst war etwas irritiert, aber er wird das Augenlicht schon noch zu schätzen lernen 🙂 Anbei die ersten Bilder.

Sammy

Am gestrigen Abend habe ich Sammy abgeholt (Foto). Sammy ist ein kleines Hörnchen-Mädchen, das gar nicht mehr sooooo klein ist. Der Hund einer Familie hatte Sammy gefunden und sich wohl sofort verliebt: Er hat sie sogar gegen die neugierigen Hauskatzen verteidigt… Sammys Finder haben alles richtig gemacht: Den Hörnchen-Notruf gewählt und die Ratschläge umgesetzt, um der Kleinen die richtige Erste Hilfe zu leisten. Sie wollten für das Hörnchen nur das Beste und  haben es an mich abgegeben – auch wenn der Abschied nicht ganz leicht fiel. Sammy jedenfalls wird es ihren Findern gedankt haben: Ich habe sie gestern Abend noch zu meiner Kollegin gefahren, bei der bereits 4 Eichhörnchen in Sammys Alter im Gehege an ihren Kletterkünsten feilen. Sammy wurde neugierig und freundlich begrüßt, es wurde gemeinsam geklettert, Brei gefressen und schließlich haben sich alle 5 Hörnchen gemeinsam in ihren Kobel zurück gezogen, um nach einem aufregenden Tag eng aneinander gekuschelt einzuschlafen… Wenn das nicht schön ist…! Ein herzliches Dankeschön an die umsichtigen und tierlieben Finder, das habt ihr gut gemacht!!

Indes gibt es leider von Glöckchen keine guten Nachrichten: Sie hat letztlich den Kampf gegen ihre Lungenentzündung doch verloren. R.I.P. kleines Glöckchen… Gusto und Mamba hingegen erfreuen sich bester Gesundheit – was mich umso mehr freut.

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Gusto, Mamba und Glöckchen

Es kam, wie ich es befürchtet hatte. Am gestrigen Nachmittag habe ich wieder mit dem Finder der vier Hörnchen telefoniert. Es laufe alles prima, den Hörnchen gehe es gut. Er wolle den Hausflur zu einer Voliere umbauen für die Tiere und auswildern könne er sie auch alleine. Hm. Gewisse Tendenzen, sich von den Tieren nicht mehr trennen zu wollen, waren nicht zu überhören. Sämtliche Bemühungen, den Herrn davon zu überzeugen, dass bei der Aufzucht nach wie vor viel schief gehen könne und auch dass eine Auswilderung mitten im Ort nicht sinnvoll ist, blieben leider vergebens. Am Abend dann allerdings wurde meine Hilfe doch benötigt: Auf einmal ging es einem der Hörnchen sehr schlecht. Nach der letzten Fütterung habe es sich nicht mehr richtig gerührt, habe nichts mehr trinken wollen und sich nicht mehr bewegt. Alarmglocken!! Die Finder haben nach einem kurzen und deutlichen Telefonat den Ernst der Lage nun doch auch erkannt und die Hörnchen kurzerhand zu mir gebracht. Leider zu spät für einen von den Vieren, der bereits tot war, als die Finder bei mir eintrafen. Die anderen drei Geschwister-Hörnchen waren auch in keinem guten Zustand: viel zu leicht für ihr Alter und mit erheblichem Flüssigkeitsmangel, das Fell stumpf, die Augen glasig und Harnaufstau gefühlt bis unter die Nasenspitze. Zwei fingen sofort an, an meinen Fingern zu knabbern und saugen. Hier war klar: Wir haben Hunger und Durst! Nachdem alle drei zum Pinkeln animiert wurden (die Kleinen können das noch nicht alleine – auch das hatte der Finder trotz Hinweis nicht berücksichtigt), gab es was zu futtern/trinken. Das Männchen, 63 Gram schwer, hat sogleich gierig getrunken, er konnte gar nicht genug bekommen. Wir haben ihn – seines guten Appetits wegen – Gusto getauft. Das eine Weibchen, 62 Gramm schwer, hat auch brav getrunken und anschließend ausgiebig an meinen Fingern genagt – wir gaben ihr den Namen Mamba. Das zweite Weibchen, 57 Gramm schwer, aber hat uns große Sorgen bereitet. Sie wollte nichts trinken und war auch nicht richtig wach zu bekommen. Ihre Atmung ging schnell und schwer und es waren knatternde, rasselnde Atemgeräusche zu hören. Eindeutig: Hier muss schnell was passieren, sonst überlebt sie die Nacht möglicherweise nicht. Wir tauften sie Glöckchen. Also haben wir alle drei Schützlinge eingepackt und sind zu meiner Hörnchen-Kollegin gefahren – die Fachfrau für kranke Hörnchen. Glöckchen hat Antibiotikum bekommen und Flüssigkeit und hat damit die Nacht überstanden. Überm Berg ist sie aber noch nicht. Vermutlich haben das verstorbene Hörnchen und Glöckchen bei der letzten Fütterung Nahrung eingeatmet. Das passiert schnell, kennt man sich nicht gut mit kleinen Hörnchen aus. Sie trinken teils gierig und hastig – und passt man nicht auf, füttert zu schnell oder mit der falschen Konsistenz kann es schon passiert sein: Dann atmen die Kleinen die Milch ein. Entweder direkt oder aber sie erbrechen die Milch zunächst und atmen sie dann ein. Beides schlimm. Die Milch greift in kürzester Zeit das Lungengewebe an, es entsteht eine Lungenentzündung, die Lunge läuft mit Wasser voll (was die rasselnden und knatternden Atemgeräusche verursacht) und schließlich stirbt das Hörnchen: es erstickt, weil die Lunge ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. Glöckchen hatte noch Glück – sie hat es immerhin bis zu mir und meiner Kollegin geschafft. Hoffen wir und drücken wir die Daumen, dass das Antibiotikum und die andere Medizin, die sie jetzt bekommt, gut helfen! Zumindest hat sie die vergangene Nacht überstanden und heute auch ein bisschen Milch getrunken, das ist ein gutes Zeichen. Mamba und Gusto erholen sich derweil in schnellem Tempo. Gut, dass wenigstens für Gusto, Mamba und Glöckchen noch nicht jede Hilfe zu spät kam!Image

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Erster Hörnchen-Notruf 2013

Die Winterpause ist zu Ende. Heute hat mich der erste Hörnchen-Notruf in diesem Jahr erreicht. Er kam von einem Mann, der am vergangenen Wochenende im Wald mit Baumfällarbeiten beschäftigt war. Leider wurde ein Baum mit einem Eichhörnchen-Kobel gefällt. Der Kobel wurde jedoch schnell von den Arbeitern bemerkt und zunächst umgesetzt, die Hörnchen schienen unverletzt. Da sich allerdings bis abends kein Muttertier mehr zeigte, nahm der Mann die kleinen Eichhörnchen mit nach Hause. Vier an der Zahl. Sie sind wohl noch klein: noch keine Zähnchen, Schwanzhaare kurz und anliegend, Gewicht um die 65 Gramm, eines hat noch die Augen geschlossen. Seit dem Wochenende werden die Hörnchen-Kinder von dem Finder versorgt, jetzt aber haben zwei Durchfall bekommen. Obwohl ich meine Hilfe angeboten habe, möchte der Finder die Hörnchen jedoch weiterhin selbst versorgen. Er habe Erfahrung mit der Aufzucht von Reptilien. Najaaaaa, das sind halt keine Hörnchen… Ob das wohl gut geht?? Die Hörnchen-Aufzucht ist nicht einfach und man kann eine Menge falsch machen. Das sollte man nicht vergessen, auch wenn die Kleinen noch so herzig sind. Immerhin aber hat sich der Finder dankbar jeden meiner Hinweise zu Pflege, Futter, etc. angehört – schon das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir werden weiter in Kontakt bleiben, so der Konsens des heutigen Telefonats. Dann hoffen wir, dass die 4 Kleinen weiterhin wohl gedeihen und der Finder meine Hilfe doch noch annimmt!

Spikes erster Schnee

Es wird wieder weiß draußen. Das erinnert mich an Spikes erste Begegnung mit Schnee. Dabei war es gar nicht so einfach, das prächtige Weiß zu besorgen – eingefleischte Bewohner der südbadischen Rheinebene werden wissen, wovon ich rede… Das fleißige herum-Rennen und emsige Absammeln der wenigen weißen Flocken von den Sträuchern draußen rund ums Haus hat dann aber doch dafür gesorgt, dass ich eine Schüssel mit Schnee zu meinem Hörnchen bringen konnte. Tja, was tut man nicht alles für die Bespaßung seiner Lieben 😉 Spike war zunächst neugierig – aber nur so lange, bis er gemerkt hat: Das ist kalt! Dann wollte das Luxus-Hörnchen nichts mehr wissen von dem weißen Zeug in der Schüssel. Wäre die Hörnchen-Mama nur nicht so gemein gewesen, die heiß begehrten Joghurt-Drops mit Waldbeer-Geschmack in besagtem Schnee zu versenken. Hm, was also tun? Genau! Im Eiltempo in die Schüssel hüpfen, Joghurt-Drop ausbuddeln (den Schnee dabei rückwärts aus der Schüssel befördern), Drop ins Maul nehmen, wieder aus der Schüssel raus hüpfen und neben der Schüssel auf dem warmen Boden sitzend in Ruhe das Joghurt-Drop futtern! – Hätten wir an seiner Stelle doch genauso gemacht, oder?!

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